Was bisher geschah 108 (Gelungene Party oder Frettchen auf Ethanol)

Azerty bestellt bei seinem Schieber ein Technet Stufe 3 für 30 000 ¥ und ein spezielles Programm („Analyse-Fuchs“) zur Überwachung des Technets für weitere 15 000 ¥. Beides wird in etwa zwei Monaten da sein. Für die Info über einem Ort, an dem Cyberware „abgebaut“ werden kann, erhält der Elf 3000 ¥.

Samstag, der 26.09.2072
Dinnerparty bei Sterling
High-Tower und Bailun deponieren ihre schweren Waffen im Raum mit Sterlings Grundlagensammlung, der daraufhin verschlossen wird. Sterling verwahrt den Schlüssel des analogen Schlosses.
Snow bringt in Absprache mit Sterling eine Kamera im Foyer an, damit Azerty die ankommenden Gäste schon vor Betreten der Wohnung überprüfen kann. Bailun macht einen Gegencheck mit der Polizeikartei. Azerty übernimmt - persönlich und mithilfe von Sprites - die Matrixüberwachung. Vader behält alles astral im Auge. High-Tower und Vader beziehen ihre Posten als Türsteher. Bei konkreten verdächtigen Hinweisen kann der Troll einzelne Gäste nach Rücksprache mit Sterling abtasten. Ebenso kann Vader einzelne Gäste ggf. askennen.
Ab 20:30 Uhr trudeln die Gäste ein. Zwischen allerlei 08/15-Leuten stechen einige besonders hervor:
Einer der Ersten ist ein ca. 1,70m großer, älterer Mann im Cowboy-Outfit. Er wird von High-Tower gebeten, den Coltgürtel abzulegen. Auf die Frage nach weiteren Waffen hin, zieht er eine Schusswaffe aus dem Stiefel und will auf Vader schießen. Dieser reagiert blitzschnell und blockiert den Abzug mit einem Zauber. Während der Tex ganz auf die Waffe konzentriert ist und damit rumhantiert, kann Vader einen Blick darauf werfen und erkennt auf der Seite die Buchstaben „ACME“ ;-) Als die Mündung gerade zur Seite zeigt, lässt der Magier den Zauber fallen. Es knallt und ein Stab mit einem Fähnchen „Peng“ ploppt hervor. Etwas verstimmt wegen des misslungenen Scherzes schmeißt der Tex das Spielzeug auf den Boden. Vader levitiert es diskret in den Müllschlucker.
Ein Elf, etwa 1,90m, schlank, mit Skimaske und Handschuhen erscheint. Er wurde von Leganus angekündigt. Vader erkennt, dass die Maske, inklusive Augen, eine Illusion ist; man sieht nicht das geringste Stück Haut. Hinter der Illusion sieht Vader eine entstellte Person, unklar, ob Mensch oder Elf.
Eine junge Frau, die sich mit einem Gurt ein Cyberdeck vor die Brust geschnallt hat, kommt an. Ihr Matrix-Icon ist ein herumschnüffelnder Hund. Azerty setzt direkt einen Sprite auf sie an.
Eine recht beleibte Frau mit Stola und ihrem erwachten, neugierig herumschnüffelnden Frettchen Frederik betritt die Wohnung.
Schließlich taucht ein seltsam gekleideter Mann auf. Sein Anzug ist stellenweise recht fadenscheinig, ein Ärmel halb abgerissen, ein Schuh kaputt, die Haare fettig. Insgesamt wirkt er sehr unreinlich und stinkt. Vader schickt eine kurze Anfrage mit Bild, ob dem Herrn der Einlass gewehrt werden soll. Bailun kommentiert dies damit, dass Vader ihm sagen soll, wo sich das Bad befindet. Da der Mann auf der Gästeliste steht, begrüßt Sterling ihn so zuvorkommend wie jeden anderen seiner Gäste. Diese meiden den Neuankömmling auch nicht, sondern hofieren ihn sogar eher.

Sterling bewegt sich ganz angemessen in dieser gehobenen Gesellschaft. Im Laufe des Abends erfährt er, dass der Abgeranzte derjenige mit der dicksten Brieftasche ist. Der mit der Skimaske ist, auch von Jane in the Box, gern gesehen; es ist einer, der Probleme aus dem Weg räumen kann. Über die fette Lady mit dem Frettchen wird gelästert, allerdings nicht in ihrer Gegenwart; sie hat einen großen Bekanntenkreis. Das Cyberdeck ist die Partyschlampe; mit Vorsicht zu genießen. Man sollte darauf achten, dass SIE Schluss macht und nicht umgekehrt. Der Tex entspricht ganz dem Klischee: Rassist, Republikaner, Macho. Er hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg.

Der Abend plätschert so dahin: Essen, trinken, Gespräche, noch mehr trinken …
Der Tex zeigt seine Keramik-Holdout, wedelt damit herum, in der anderen Hand immer ein Glas Whisky. Die beleibte Dame belagert das Buffet. Mit fortschreitendem Abend lässt ihre Achtsamkeit in Bezug auf das Frettchen nach, sodass Fred schließlich alleine loszieht und alsbald in der Bowle paddelt. Da der obere Rand der Karaffe stark nach innen gewölbt ist, kommt es dort nicht so gut wieder heraus. Also gibt es Vollgas und entkommt zusammen mit einer Flutwelle. Bailun bemerkt, dass die Augen des keuchenden, schnell atmenden Frettchens hektisch hin und her zucken. Als es den Tex sieht, setzt es zum Sprung an. Interessiert beobachtet die Zwergin, was wohl als nächstes passiert. Sie weiß, dass eigentlich alle Gäste die Fette und ihr Frettchen kennen.
Frederik landet auf dem Tex, wuselt auf ihm herum und wird dabei immer schneller und heißer. Vader askennt das Tier: Es ist betrunken, emotional leicht verwirrt und ziemlich glücklich; die Critterkräfte bewirken die enorme Schnelligkeit, außerdem kann es an Wänden haften bzw. laufen; der Flammenaura entnimmt Vader, dass der Schaden sich in Grenzen halten wird; der Magier kennt eine weitere Signatur.
Der Tex schlägt nach dem Frettchen, kann es aber nicht erwischen. Er holt seine Holdout hervor und springt und schießt in der Gegend herum. Ein Gast wird getroffen. Sie quiekt kurz auf und bringt sich in Sicherheit. Vader geht zur ihr und bietet seine Hilfe an, um die Verletzung zu heilen. Die Fette wühlt in ihren Taschen, holt eine neue Leine und einen dicken Lederhandschuh mit Brandspuren hervor, zieht ihn über und kommandiert ihr Frettchen zu sich: „Frederik IV. von Hastenichgesehn, du kommst sofort her!“
Das Frettchen wird wieder angeleint und in ihrer Tasche verstaut. Die Skimaske grinst vor sich hin, verborgen unter der Illusion, aber von Vader durchschaut. Das Cyberdeck nimmt die ganze Szene auf. Die Angeschossene bedankt sich bei Vader für dessen Hilfe. Der Tex, der mit hochrotem Gesicht da steht, bekommt von Sterling prompt ein Glas Whisky in die Hand gedrückt. Nachdem er es geext hat, ist er ganz versöhnlich: „Das war ja was! Hätte fast jemanden treffen können!“
In dieser Weise läuft der gesamte Abend eher slapstickmäßig ab, nichts wirklich Gefährliches.
Vader und Bailun bemerken, dass die Skimaske von einigen Leuten absichtlich aufgesucht wird. Diese beschweren sich über Dinge, wie das peinliche, da von Nachbarn zu bemerkende Auftauchen von Knight Errant Mitarbeitern, die wegen nicht bezahlter Knöllchen vorbeischauen, oder darüber, dass sie in einen Club nicht eingelassen wurden und dergleichen. Die Skimaske verspricht jedem, dass sich so ein Vorfall mit der entsprechenden Person nie wieder ereignen wird.
Irgendwann ist auch diese Party zu Ende. Alle gehen nach Hause. Jane in the Box meldet sich bei Sterling und gibt ihm die Rückmeldung, dass alles gut gelaufen ist, alle haben sich sicher gefühlt. Seine Aufnahme in die höheren Kreise hat begonnen, die erste Reifeprüfung hat er erfolgreich absolviert.

Später
Mr. Smuggle meldet sich bei Snow. Er hakt nach, ob Snow evtl. nicht immer ein „Schneeweißchen“ war. Er zeigt ihm ein Bild von einem Elfen, der aussieht wie Snow, aber nicht weiß und jünger; außerdem ein Bild von einem Menschen mittleren Alters, Panzerkleidung, große Narbe im Gesicht und Cyberaugen. Der Mensch nannte sich Bill „Roofy“ Worton, hatte das Bild von Snow, hat nach ihm gefragt und eine Postfachnummer hinterlassen. Mr. Smuggle hat dem Typen gesagt, er kenne den auf dem Bild nicht, könne sich aber mal umhören. Er ist sicher, dass der Mensch gebürtig nicht aus Seattle kommt. Darüber hinaus hat der Kerl sich nach dem Brand in dem Saeder Krupp Hochhaus erkundigt und nach Einzelheiten zu den 88ers, Defensiv-, Offensiv-Kapazitäten, Turfgröße etc. Das hat ja alles irgendwie mit Snow zu tun …
Snow bittet Mr. Smuggle, ihn direkt zu kontaktieren, wenn der Mensch noch einmal auftaucht. Das wird der Schieber tun, allerdings hat er sich jetzt auch schon sofort gemeldet, nachdem der Typ gerade mal eine Minute weg war.
Snow bittet die Gruppe, ins HQ zu kommen und erzählt dort allen von Bill „Roofy“ Worton. Azertys Matrixsuche ergibt, dass es ein Runner von der Ostküste, aus New York ist. High-Tower informiert Rocko. Snow zeigt das Bild von sich in jungen Jahren (um die 20, also von vor etwa 10 Jahren). Vader macht irgendwelche Dinge mit Snow, damit dieser sich besser erinnern kann. Es wirkt. Snow erinnert sich an Roofy. Sie haben zusammen mehrere Runs gemacht. Snows Heimat-Turf ist New York City. Das Bild wurde an einem geselligen, lustigen Abend mit noch weiteren Freunden aufgenommen und stammt aus einer Zeit noch vor den Runs. Also kennt er Roofy schon länger.
Von diesen Erinnerungen erwähnt Snow der Gruppe gegenüber, dass er Roofy scheinbar kennt, privat und von Runs, ein guter Kollege; er selbst stammt aus New York; das Bild wurde bei einer Feier aufgenommen; er kann sich an keinen Run klar erinnern, nur soweit, dass sie sich gegenseitig geholfen und Runs erfolgreich abgeschlossen haben.
Snow muss sich jetzt erst einmal überlegen, was er als nächstes macht. Er will sich mit Roofy treffen und fragt die Gruppe, ob sie ihn unterstützen würde. Das wird sie.
High-Tower möchte, dass Snow ihm Bescheid gibt, was Roofy von den 88ers will, um das an Rocko weiterzuleiten.
Sterling vermeldet, dass die Party ein voller Erfolg war.