Zweiter Eintrag
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Zweiter Eintrag
Dienstag 01.03.16
Wir machen uns, wieder mit unseren Buskarten, auf den Weg zur Waterfront. Von dort fährt unser gebuchtes Schiff nach Robben Island. Am Steg kommen wir uns ein bisschen wie am Flughafen vor, hier muss man durch einen Metalldetektor gehen und Taschen müssen zwecks Durchleuchtung auf ein Förderband gelegt werden. Das erste Boot ist voll, kurz bevor wir abgefertigt werden. Daher können wir beim zweiten Boot auf dem Dach sitzen. Ein toller Glücksfall, denn auf dem Weg zur Insel können wir sogar einen Wal beobachten. Ahh eine gratis Whale watching tour. Super!
Auf der Insel angekommen, erfahren wir, dass als erstes die Portugisen hier im fünfzehnten Jahrhundert ankamen. In der Folgezeit wurde das Gebiet von verschiedenen Nationen beansprucht und als Wasser und Nahrungsquelle benutzt. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit wurde Robben Island zur Gefängnis- und Leprainsel umfunktioniert. Im zweiten Weltkrieg waren hier 1500 Soldaten stationiert um Südafrika zu schützen, es kam aber nicht soweit.
Die Tour durch das Gefängnis leitet ein ehemaliger Gefangener. Er weiß einige Geschichten zu erzählen. So war es z.B. klar, dass von der Insel keine Flucht möglich war. Daher wurde es zu einer Aufgabe zumindest das Gefängnis selbst verlassen zu können. Ein Mithäftling, so erzählt er, hatte einen Schlüssel hergestellt. Aber leider gab es zwei Verriegelungsmechanismen und nur einen konnte er damit öffnen. Leider gelang es ihm nicht ihn wieder zu verschließen und so kam es am nächsten tag herraus, dass der Gefangene einen Schlüssel besaß. Weiter wurden die Häftlinge dazu gezwungen in einem Steinbruch zu arbeiten. In dem Steinbruch gab es zwar nur leicht zu bearbeitenden weißen Kalkstein, aber ohne Schutz für die Augen zogen sich alle Arbeiter, aufgrund der starken Sonnenreflexion, teilweise starke Augenbeschädigungen zu.Daher unterzog sich Nelson Mandela in Freiheit auch einer Augenoperation. Seine Zelle (Mandelas) ist extrem unspektakulär und sieht genauso aus, wie die umliegenden Zellen. Hätte man auch erwarten können.
Wieder zurück, diesmal im Innern des Schiffes, gehen wir erst einmal essen. Danach schauen wir uns ein Titanic Museum an. Ähnlich wie im Auswanderer haus in Bremerhaven kann man hier die Leidensgeschichte bestimmter Personen nachverfolgen. Viele authentische Artefakte, welche vom Meeresgrund geborgen wurden, werden hier ausgestellt. Die Geschichte kennt man natürlich, aber das die teuerste Überfahrt 50.000 Dollar (umgerechnet in heutige Währung) gekostet hat und das die Anzahl der Überlebenden von erster und zweiter Klasse, den Mitarbeitern und den Passagieren der dritten Klasse jeweils etwa gleich groß war, war mir auch neu.
Wir beenden den Tag und fahren zurück in unser District six guest house. Da wir nur Halbpension haben gibt es kein Abendessen. Daher gehen wir noch einkaufen und holen uns Cracker und Thunfisch in der Dose. Nun endlich wirklich zurück erfahren wir, dass hier Gäste eines Kongresses untergekommen sind und noch Reste von deren Abendbrot übrig ist. Wir freuen uns über die Pizza hauen rein.
Um 20 Uhr beginnt der Hangout mit meiner DSA Gruppe (ahh Rollenspiel). Leider beende ich die Konferenz nach drei Stunden, wir wollen ja am nächsten Tag wieder weiter.
Mittwoch 02.02.16
Heute sind diverse Stadtrundfahrten angesagt. Dazu wollen wir am Castle beginnen und warten an unserer Bushaltestelle. Da kommt ein Einheimischer in seinem Auto daher und bietet uns an uns mitzunehmen. Wir sind zuerst skeptisch, aber nachdem eine, auch wartende, Frau zusteigt machen wir mit. Es geht alles gut und wir kommen am Castle an. Hier holen wir uns eine Tageskarte für den Touristen Citybus, "If it´s not red and not a doubledecker it´s not us!". Unsere erste Tour ist die gelbe Tour durchs Zentrum von Kapstadt. Hier sehen wir den Ort wo Mandela seine historische Ansprache hielt, überaschend viele Moscheen, einen botanischen Garten und erfahren einiges mehr über den District six. In dieser Wohngegend wurden in den 1970´ern vom Regime der Apartheid über 16.000 Menschen gewaltsam umgesiedelt. Ihre behausungen wurden teilweise mit Bulldozern einfach platt gemacht. Viele Schwarze (während der Apartheid abfällig mit dem Wort Kaffir tituliert) demonstrierten gegen dieses Vorgehen und warfen sich sogar vor die Bulldozer. All dies nützte nichts und die Abrissarbeiten gingen weiter.
Danach geht es weiter zur nächsten Tour, der walking Tour. Unser Führer heißt William und nennt sich selbst gerne "five star prinz William". Wir erfahren, wo wir gut essen, einkaufen und Party machen können. Aber das Interssanteste ist die Geschichte der bunten Häuser in Kapstadt, das Stadtviertel Bo-Kaap. Diese Stadtviertel befand sich ursprünglich außerhalb der eigendlichen Stadt und hier waren Sklavenunterkünfte. Die einheimischen Sklaven waren nur ihre agestammte Heimat gewohnt und fanden sich in dem Häuserwirrwarr nicht zurecht. Eines Tages kam ein Arzt auf die Idee sein Haus rot anzumalen und prompt wurde er auf anhieb gefunden, hatte viele Patienten und konnte viel Geld verdienen. Dann dachte sich sein Nachbar, ein Schneider, das kann ich auch und färbte sein Haus grün. So ging es weiter bis das ganze Viertel bunt war. Heute leben dort überwiegend Moslems und Häuser werden von einer Generation zur nächsten weiter gegeben. Daher das Sprichwort "You grow up next to your neighbour and you die next to your neighbour.".
Als letzte Tour die rote Tour. Diese führt einemal um den Tafelberg herum und auch zur Gondelbahn mit der man auf den Berg hinauf kommt. Auf dem Weg nach oben sehen wir auch einige Kletterer, hier hätte Markus bestimmt seine helle Freude. Oben angekommen haben wir wir verschiedene Rundwege zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den mittleren und können einzigartige Vegetation sehen. Wir erfahren, dass dieser Abschnitt Südafrikas das kleinste der sechs weltweiten Florenreiche ist. Dazu laufen uns noch jede Menge Geckos über den Weg, werden natürlich fotographiert. Wieder unten angekommen geht die Tour weiter. Nichts interessantes zu berichten.
Wir machen uns, wieder mit unseren Buskarten, auf den Weg zur Waterfront. Von dort fährt unser gebuchtes Schiff nach Robben Island. Am Steg kommen wir uns ein bisschen wie am Flughafen vor, hier muss man durch einen Metalldetektor gehen und Taschen müssen zwecks Durchleuchtung auf ein Förderband gelegt werden. Das erste Boot ist voll, kurz bevor wir abgefertigt werden. Daher können wir beim zweiten Boot auf dem Dach sitzen. Ein toller Glücksfall, denn auf dem Weg zur Insel können wir sogar einen Wal beobachten. Ahh eine gratis Whale watching tour. Super!
Auf der Insel angekommen, erfahren wir, dass als erstes die Portugisen hier im fünfzehnten Jahrhundert ankamen. In der Folgezeit wurde das Gebiet von verschiedenen Nationen beansprucht und als Wasser und Nahrungsquelle benutzt. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit wurde Robben Island zur Gefängnis- und Leprainsel umfunktioniert. Im zweiten Weltkrieg waren hier 1500 Soldaten stationiert um Südafrika zu schützen, es kam aber nicht soweit.
Die Tour durch das Gefängnis leitet ein ehemaliger Gefangener. Er weiß einige Geschichten zu erzählen. So war es z.B. klar, dass von der Insel keine Flucht möglich war. Daher wurde es zu einer Aufgabe zumindest das Gefängnis selbst verlassen zu können. Ein Mithäftling, so erzählt er, hatte einen Schlüssel hergestellt. Aber leider gab es zwei Verriegelungsmechanismen und nur einen konnte er damit öffnen. Leider gelang es ihm nicht ihn wieder zu verschließen und so kam es am nächsten tag herraus, dass der Gefangene einen Schlüssel besaß. Weiter wurden die Häftlinge dazu gezwungen in einem Steinbruch zu arbeiten. In dem Steinbruch gab es zwar nur leicht zu bearbeitenden weißen Kalkstein, aber ohne Schutz für die Augen zogen sich alle Arbeiter, aufgrund der starken Sonnenreflexion, teilweise starke Augenbeschädigungen zu.Daher unterzog sich Nelson Mandela in Freiheit auch einer Augenoperation. Seine Zelle (Mandelas) ist extrem unspektakulär und sieht genauso aus, wie die umliegenden Zellen. Hätte man auch erwarten können.
Wieder zurück, diesmal im Innern des Schiffes, gehen wir erst einmal essen. Danach schauen wir uns ein Titanic Museum an. Ähnlich wie im Auswanderer haus in Bremerhaven kann man hier die Leidensgeschichte bestimmter Personen nachverfolgen. Viele authentische Artefakte, welche vom Meeresgrund geborgen wurden, werden hier ausgestellt. Die Geschichte kennt man natürlich, aber das die teuerste Überfahrt 50.000 Dollar (umgerechnet in heutige Währung) gekostet hat und das die Anzahl der Überlebenden von erster und zweiter Klasse, den Mitarbeitern und den Passagieren der dritten Klasse jeweils etwa gleich groß war, war mir auch neu.
Wir beenden den Tag und fahren zurück in unser District six guest house. Da wir nur Halbpension haben gibt es kein Abendessen. Daher gehen wir noch einkaufen und holen uns Cracker und Thunfisch in der Dose. Nun endlich wirklich zurück erfahren wir, dass hier Gäste eines Kongresses untergekommen sind und noch Reste von deren Abendbrot übrig ist. Wir freuen uns über die Pizza hauen rein.
Um 20 Uhr beginnt der Hangout mit meiner DSA Gruppe (ahh Rollenspiel). Leider beende ich die Konferenz nach drei Stunden, wir wollen ja am nächsten Tag wieder weiter.
Mittwoch 02.02.16
Heute sind diverse Stadtrundfahrten angesagt. Dazu wollen wir am Castle beginnen und warten an unserer Bushaltestelle. Da kommt ein Einheimischer in seinem Auto daher und bietet uns an uns mitzunehmen. Wir sind zuerst skeptisch, aber nachdem eine, auch wartende, Frau zusteigt machen wir mit. Es geht alles gut und wir kommen am Castle an. Hier holen wir uns eine Tageskarte für den Touristen Citybus, "If it´s not red and not a doubledecker it´s not us!". Unsere erste Tour ist die gelbe Tour durchs Zentrum von Kapstadt. Hier sehen wir den Ort wo Mandela seine historische Ansprache hielt, überaschend viele Moscheen, einen botanischen Garten und erfahren einiges mehr über den District six. In dieser Wohngegend wurden in den 1970´ern vom Regime der Apartheid über 16.000 Menschen gewaltsam umgesiedelt. Ihre behausungen wurden teilweise mit Bulldozern einfach platt gemacht. Viele Schwarze (während der Apartheid abfällig mit dem Wort Kaffir tituliert) demonstrierten gegen dieses Vorgehen und warfen sich sogar vor die Bulldozer. All dies nützte nichts und die Abrissarbeiten gingen weiter.
Danach geht es weiter zur nächsten Tour, der walking Tour. Unser Führer heißt William und nennt sich selbst gerne "five star prinz William". Wir erfahren, wo wir gut essen, einkaufen und Party machen können. Aber das Interssanteste ist die Geschichte der bunten Häuser in Kapstadt, das Stadtviertel Bo-Kaap. Diese Stadtviertel befand sich ursprünglich außerhalb der eigendlichen Stadt und hier waren Sklavenunterkünfte. Die einheimischen Sklaven waren nur ihre agestammte Heimat gewohnt und fanden sich in dem Häuserwirrwarr nicht zurecht. Eines Tages kam ein Arzt auf die Idee sein Haus rot anzumalen und prompt wurde er auf anhieb gefunden, hatte viele Patienten und konnte viel Geld verdienen. Dann dachte sich sein Nachbar, ein Schneider, das kann ich auch und färbte sein Haus grün. So ging es weiter bis das ganze Viertel bunt war. Heute leben dort überwiegend Moslems und Häuser werden von einer Generation zur nächsten weiter gegeben. Daher das Sprichwort "You grow up next to your neighbour and you die next to your neighbour.".
Als letzte Tour die rote Tour. Diese führt einemal um den Tafelberg herum und auch zur Gondelbahn mit der man auf den Berg hinauf kommt. Auf dem Weg nach oben sehen wir auch einige Kletterer, hier hätte Markus bestimmt seine helle Freude. Oben angekommen haben wir wir verschiedene Rundwege zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den mittleren und können einzigartige Vegetation sehen. Wir erfahren, dass dieser Abschnitt Südafrikas das kleinste der sechs weltweiten Florenreiche ist. Dazu laufen uns noch jede Menge Geckos über den Weg, werden natürlich fotographiert. Wieder unten angekommen geht die Tour weiter. Nichts interessantes zu berichten.
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